Was heißt es glücklich in Beziehung zu sein?
08 Juni 2016
In unserem tiefsten Inneren tragen wir alle eine Sehnsucht nach tiefer Verbundenheit, bedingungsloser Liebe und den Wunsch, so angenommen zu werden wie wir sind, in uns. Der eine mehr, der andere weniger. Eine schöne Vorstellung, die leider im Alltag sehr oft enttäuscht wird.
Manche Menschen kennen aber auch die romantische, idealisierte Vorstellung, dass sie nur dann glücklich in Beziehung sein können wenn die Beziehung leicht geht, harmonisch und konfliktfrei ist. Manche Paare schaffen es auch, diese Harmonie wirklich so zu leben und tatsächlich keinen Konflikt aufkommen zu lassen.
Diese Beziehungen sind oft konfliktfrei doch die Partner nehmen sich dadurch die Chance miteinander zu wachsen. Das könnte insofern schwierig werden, da wir nicht nur ein Grundbedürfnis nach Bindung sondern auch nach Wachstum haben. Wenn keiner der Partner dieses Grundbedürfnis nach Wachstum leben möchte, kann die Partnerschaft durchaus als gut erlebt werden, dafür zeigt sich das „Problem“ ev. woanders, z.B. in Problemen mit den Kindern.
Im anderen Beziehungsextrem herrscht nicht die Harmonie sondern der Streit vor. Auch in diesem Fall gibt es wieder unterschiedliche Möglichkeiten damit umzugehen. Ein seit jeher vertrautes Modell ist es, sich damit abzufinden und Strategien zu entwickeln, um das „Unglücklich in Beziehung zu sein“ irgendwie auszuhalten. Dann ist es halt so.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich das, was fehlt woanders zu holen: in einer Außenbeziehung, im Job, im Freundeskreis, von den Kindern, etc. Ein Standardmodell in der heutigen Zeit, das leider oft in einer Trennung endet. Auch keine gute Lösung.
Glücklich in Beziehung zu sein heißt nicht, dass jeden Tag die Sonne scheint und es keine Schwierigkeiten oder keine Streitereien gibt. Glücklich in Beziehung zu sein heißt, dass ich mit meinem Partner in Verbindung bin, so dass Begegnung stattfinden kann. Begegnung findet nur dort statt, wo ich auf einander eingehe, wo ich miteinander im Dialog bin. Menschen, die wirklich glücklich in Beziehung sind, kennen auch das Leiden, das miteinander durch Krisen gehen, um danach wieder gestärkt herauszugehen.
Begegnung setzt voraus, dass ich meine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte kenne, mir diese eingestehe und auch selbst dafür Verantwortung übernehme und damit dafür sorge, dass diese auch erfüllt werden. In erster Linie durch mich selbst und nicht nur durch den Partner! Das heißt, ich muss mit mir selbst in den Dialog treten und erkennen, was ich will. Erst dann bin ich überhaupt bereit zu erkennen, dass auch mein Partner seine Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte hat, die manchmal aber völlig konträr zu meinen Eigenen sind. Hmm, Konflikt vorprogrammiert…
Jede Beziehung egal ob Partnerschaft, Eltern & Kinder, Freunde, Arbeitskollegen etc. bringt eine gewisse Dynamik mit sich, ein sogenanntes Eigenleben, das möglicherweise das Zusammenleben bzw. die Möglichkeit, in Begegnung zu gehen, erschwert. Hier setzen Psychotherapie, Beziehungscoaching und Paartherapie an: sie legen den Grundstein, dass Dialog und damit Begegnung (wieder) möglich wird. Es wäre unprofessionell Wunder oder Heilung zu versprechen. Dennoch gibt es eine realistische Möglichkeit auch eingefahrene Beziehungsmuster aufzubrechen und damit eine Basis für ein glückliches Miteinander zu schaffen ohne gleich den nächsten Partner suchen zu müssen, mit dem ich ähnliche Muster wiederhole.
Finden Sie sich nicht mit einer unglücklichen Beziehungssituation ab! Wagen Sie den ersten Schritt und kontaktieren Sie mich für ein Erstgespräch, um auszuloten, welches Potential in Ihrer Beziehung steckt.
HERZlichst, Sonja Langer